Anhaltendem Druck durch US-Sanktionen zum Trotz soll Huawei im kommenden Jahr den Verkauf eines P50 planen. Das Flaggschiff-Smartphone wird ohne Google-Dienste erscheinen, könnte jedoch mit Snapdragon-Prozessoren ausgestattet werden.
Bislang bot Huawei Google Dienste über Umwege, nun muss umgedacht werden
Im Mai etwa verkündete Huawei, das P30 Pro werde als „New Edition“ zurückkehren. Dabei war kurz zuvor erst die neue P40-Reihe erschienen. Die aufpolierte Version des ehemaligen „Kamerawunders“ feierte ihr Comeback mit neuen Farboptionen und mehr Speicherplatz, hatte der P40-Serie aber vor allem die Google Dienste voraus.
Denn seit dem US-Embargo darf Huawei keine neuen Smartphones mit den bekannten Google Apps ausliefern, was den meisten westlichen Kunden ein Dorn im Auge sein dürfte. Geräte, die vor den Handelsbeschränkungen auf den Markt kamen, behalten dagegen die bereits ausgestellten Lizenzen und dürfen mit minimalen Anpassungen neu aufgelegt werden.
Doch selbst die beste Kamera und der stärkste SoC sind eines Tages schlichtweg veraltet und so kommt Huawei nicht um Ausweichlösungen herum. Vergangene Woche verkündete Huawei den restlosen Verkauf der Tochtermarke Honor an ein chinesisches Konsortium. Mit diesem Schritt soll das Überleben der Marke gesichert werden, die somit vom anhaltenden Druck auf Huawei befreit wird. Die südkoreanische Website The Elec will von Insidern erfahren haben, dass der chinesische Hersteller 2021 aller Umstände zum Trotz ein neues Flaggschiff-Modell der P-Serie auf den Markt bringen möchte.
Ausnahmeregelungen ermöglichen Snapdragon-Chips
Das Huawei P50 könnte in einigen Regionen sogar mit einem Snapdragon-Prozessor erscheinen, obwohl dessen Fabrikant Qualcomm seine Chips seit September 2020 nicht mehr an Huawei verkaufen darf. Erst vor kurzem verkündeten Berichte, dass Qualcomm eine Ausnahmelizenz zur Belieferung von Huawei erhalten habe. Ausgenommen von dieser Regelung sind allerdings jene Chips, die 5G unterstützen.
Andere Versionen des P50 werden voraussichtlich auf verbleibende Restbestände des Kirin 9000 zurückgreifen, die in der Mate-40-Serie zum Einsatz kamen. Neue Chips dieser Art kann Huawei derzeit nicht produzieren lassen, da auch der taiwanesische Halbleiterhersteller TSMC vom US-Handelsembargo betroffen ist und die Produktion des Kirin 9000 Mitte September einstellen musste.
Quellen:
https://www.allround-pc.com/news/2020/flaggschiff-trotz-us-embargo-huawei-p50-soll-2021-erscheinen
http://www.thelec.net/news/articleView.html?idxno=1901
https://www.allround-pc.com/news/2020/huawei-gibt-offiziell-den-verkauf-von-honor-bekannt