Samsung Galaxy S20 FE 5G im Kurztest

Zu Samsungs S20-Serie zählt seit Oktober auch das Galaxy S20 FE, was für Fan Edition steht. Es ähnelt weitestgehend dem S20 und S20+, allerdings ist es günstiger und weist daher auch ein paar Abstriche auf. Die wichtigsten Merkmale sowie Vor- und Nachteile des S20 FE erfahren Sie im Kurztest.

Optik und Verarbeitung

Das Samsung Galaxy S20 FE sieht auf den ersten Blick wie ein leicht größeres Galaxy S20 aus. Die Rückseite ist neuerdings jedoch matt und in vielen bunten Farben verfügbar. Sie besteht zudem nicht mehr aus Glas, sondern aus Kunststoff. Dies spürt man beim Halten auch, doch störend ist es nicht und weiterhin gibt es eine IP68-Zertifizierung zum Schutz vor Wasser sowie Staub.

 

Das Display ist komplett flach und von etwas breiteren Seitenrändern umgeben. Bei genauerem Hinsehen fällt außerdem ein silberner Ring um die Frontkamera auf. An der Verarbeitung gibt es nichts zu bemängeln und die optischen Unterschiede zum normalen S20 sind marginal. Obwohl der Wechsel zu einer Kunststoffrückseite nicht sonderlich edel wirkt, wissen das matte Design und die größere Farbauswahl zu gefallen.

Display

Mit einer Bildschirmdiagonale von 6,5 Zoll reiht sich das S20 FE zwischen dem 6,2 großen S20 und dem 6,7 Zoll großen S20+ ein. Die Bildschirmauflösung fällt mit 2.400 x 1.080 Pixeln geringer aus, doch das AMOLED-Display ist immer noch scharf genug. Außerdem liefert Samsung die anderen beiden S20-Modelle standardmäßig ohnehin mit selbiger Auflösung aus. In den Einstellungen des S20 und S20+ lässt sich auch eine höhere Auflösung auswählen (3.200 x 1.440 Pixel), jedoch steht dann folgende Funktion nicht zur Verfügung.

 

Den vermutlich größten Vorteil zwischen dem S10 und S20 hat Samsung bei der Fan Edition nicht gestrichen: die maximale Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz. Dadurch fühlt sich das Smartphone bei der Bedienung besonders flott und ruckelfrei an. Wahlweise lässt sich die Bildwiederholrate auf reguläre 60 Hertz limitieren, um Strom zu sparen. Qualitativ ist der Bildschirm einwandfrei und eventuelle Einbußen bei der Helligkeit konnten wir nicht feststellen. Der integrierte Fingerabdrucksensor funktioniert optisch anstatt mit Ultraschall, er reagiert aber trotzdem schnell.

 

Leistung und Speicher

Samsung hat in Deutschland auch vom S20 FE eine 4G- und eine 5G-Variante veröffentlicht. Der Preisunterschied beträgt 100 Euro und technisch kommen unterschiedliche Prozessoren zum Einsatz. Beim S20 und S20+ ist der Exynos 990 jeweils wahlweise mit oder ohne 5G-Modem ausgestattet.

 

Im günstigeren S20 FE verbaut der Hersteller ebenfalls den Exynos 990 als Prozessor, doch in der 5G-Variante steckt ein Snapdragon 865 von Qualcomm. Letzterer Chip wartet im Direktvergleich mit einer etwas höheren Leistung und einer besseren Energieeffizienz auf. In beiden Varianten sind sechs Gigabyte Arbeitsspeicher und 128 Gigabyte Massenspeicher vorhanden, aber bei der 4G-Variante besteht für einen Aufpreis von offiziell 67 Euro die Option auf acht beziehungsweise 256 Gigabyte. Der Speicherplatz ist jeweils per MicroSD-Karte erweiterbar, daher lässt sich die mangelnde 256-Gigabyte-Option bei der 5G-Variante verschmerzen. Der Prozessorunterschied ist hinsichtlich der guten Bedienungsgeschwindigkeit übrigens nicht spürbar.

 

Ob Sie lieber zur 4G- oder 5G-Variante greifen sollten, müssen sie anhand dessen abwägen, wie wichtig Ihnen die Unterstützung des neuen Mobilfunkstandards ist. Derzeit ist der Ausbau in Deutschland noch nicht sonderlich fortgeschritten. Modernes Wi-Fi 6 sowie Unterstützung von Bluetooth 5.0 und NFC bietet das S20 FE auch. Ab Werk ist Android 10 mit One UI 2.5 installiert und der Hersteller garantiert drei Android-Versionsupdates.

Akku

Die Akkukapazität von 4.500 Milliamperestunden ist mit dem S20+ gleichauf und in Anbetracht der Smartphone-Größe nicht zu knapp dimensioniert. Die von uns getestete 5G-Variante des S20 FE hielt im Akku-Test rund eine Stunde länger als das S20+ unter gleichen Bedingungen durch. Damit ist die Akkulaufzeit zwar nicht bahnbrechend, aber mehr als ausreichend. Schätzungsweise kommt das Smartphone durchschnittlich eineinhalb Tage ohne Aufladen aus, bei geringer Nutzung vielleicht sogar noch etwas mehr.

 

Wie bei den teureren Modellen ist induktives Aufladen möglich, auf Wunsch sogar umgekehrt, um beispielsweise entsprechende Kopfhörer über die Smartphone-Rückseite zu laden. Samsung spart beim beiliegenden Ladegerät, denn lädt nicht mit 25 Watt, sondern mit 15 Watt. Entgegen unserer Erwartungen benötigt das S20 FE für eine volle Akkuladung trotzdem rund 90 Minuten, was gleichauf mit der Ladezeit des S20+ ist.

Kameras

Die wohl größten Ausstattungsunterschiede im Vergleich zum S20 befinden sich bei den Kameras. Gleich geblieben ist die Hauptkamera, welche mit zwölf Megapixeln auflöst und optisch stabilisiert ist. Samsung setzt vorne auf eine Frontkamera mit 32 anstatt zehn Megapixeln, aber ohne Autofokus. Hinten kommt des Weiteren eine Telekamera mit acht Megapixeln, optischer Stabilisierung und dreifach optischem Zoom zum Einsatz. Bei den anderen beiden S-Modellen verwendet Samsung hingegen einen 64-Megapixel-Sensor und spricht von einem verlustfreien 3x-Hybrid-Zoom. Die zwölf Megapixel scharfe Ultraweitwinkelkamera wirkt beim ersten Blick aufs Datenblatt unverändert, jedoch steckt darin ein kleinerer Sensor.

 

Welchen Einfluss nehmen diese Änderungen also auf die Kameraqualität? Effektiv keinen, wie sich im Test herausstellte. Höchstens der fehlende Autofokus bei der Frontkamera fällt im Alltag auf, Samsung ist aber ohnehin der einzige Hersteller, der ein solches Feature bei manchen Smartphone-Modellen bietet. Tageslichtaufnahmen sehen sehr gut aus, bieten eine hohe Dynamik und satte Farben.

 

Trotz des kleineren Sensors können auch die Ultraweitwinkelfotos Samsung-typisch überzeugen, die Randverzerrung gleicht dabei jedoch schon beinahe einer Action-Cam. Die Telekamera zählt zwar nicht unbedingt zu den besten auf dem Markt, der dreifach optische Zoom ist jedoch nützlich und in dieser Preisklasse nicht immer selbstverständlich. An der Qualität der Selfies ist ebenfalls nichts auszusetzen, nach Deaktivierung des standardmäßigen Weichzeichners. Bei Nachtaufnahmen schneidet das S20 FE ähnlich wie das S20 ab – sofern die Kamera einen Fokuspunkt findet, sind die Aufnahmen solide, doch die Konkurrenz bietet diesbezüglich zuweilen mehr.

Fazit: Nicht nur für Samsung-Fans

Insgesamt ergibt das S20 FE ein gutes Gesamtpaket, mit dem Samsung-Fans sicherlich glücklich werden dürften. Mit Ausnahme des Rückseitenmaterials und der leicht dickeren Bildschirmränder müssen Interessenten keine spürbaren Abstriche im Vergleich zum S20 oder S20+ in Kauf nehmen. Vor allem die Kameras und das Display können überzeugen, und trotz des geringeren Preises befindet sich auch kein schwächerer Prozessor im Smartphone.

 

Samsung brachte das S20 FE ursprünglich für rund 630 Euro mit 4G und 128 Gigabyte, für 719 Euro mit 4G und 256 Gigabyte sowie für 730 Euro mit 5G und 128 Gigabyte nach Deutschland. Mittlerweile ist es mit 4G ab circa 520 Euro und mit 5G ab rund 650 Euro erhältlich – sogar die 4G-Variante des regulären S20 kostet noch mindestens 630 Euro. In diesem Preisbereich stellt sich das S20 Fan Edition durchaus als konkurrenzfähig heraus. Somit ist es nicht zwingend nur für Samsung-Fans erwägenswert.

Pro

  • gutes AMOLED-Display mit 120 Hertz
  • einwandfreie Oberklasse-Leistung
  • erweiterbarer Speicherplatz und IP68-Zertifizierung
  • gute Kameraqualität

Contra

  • Akkuladezeit dürfte kürzer sein
  • Aufpreis für 5G-Unterstützung
  • Rückseite aus Kunststoff und breitere Bildschirmränder