Gaming-Boom: Cloud Computing und 5G als Game-Changer

Gaming-Boom in Deutschland – wie Cloud Computing und 5G die Spielewelt revolutionieren.

Die Gaming-Industrie boomt. Im letzten Jahr erwirtschaftete die Gaming-Branche alleine in Deutschland einen Umsatz von sage und schreibe 6,2 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im Textilgewerbe wird hierzulande nur rund das Doppelte jährlich umgesetzt.

 

Denn es ist längst nicht mehr nur die Generation Z, die sich für Dauerbrenner wie Fortnite, Final Fantasy oder League of Legends begeistert: 28 Prozent der mehr als 34 Millionen (!) bekennenden Gamer in Deutschland sind laut einer Analyse des Unternehmens PwC 50plus.

 

Kurzum: Die Deutschen lieben es, zu zocken. Der Boom der Gaming-Szene liegt vor allem in den sich rasant entwickelnden neuen Möglichkeiten des Cloud-Gaming begründet.

Cloud Gaming als Treiber

 

Cloud Gaming, die Verlagerung des beim Spielen entstehenden Rechenaufwands in die Cloud, befeuert den Gaming-Boom. Denn Spiele müssen nicht länger lokal installiert werden, sondern können von überall und zu jeder Zeit mit aktuellem Spielstand auf einem anderen Gerät nahtlos weiter gespielt werden. Mit dieser neuen Flexibilität rückt die Wahl des Endgeräts immer weiter in den Hintergrund. Das Mobile-Gaming – Spielen von unterwegs auf dem Smartphone oder Tablet – hat sich so zur beliebten Spielform auch unter anspruchsvollen Spielern etabliert.

 

Mit den Möglichkeiten des Cloud Gaming einher geht auch, dass Gaming-Plattformen wie Steam oder Epic Games Store, bei denen Nutzer zu einem Festpreis auf einen virtuellen Spiele-Marktplatz zugreifen, geradezu aus dem Boden schießen. Die Videobranche erlebt im Grunde also einen Wandel wie ihn die Filmbranche längst gesehen hat – von individuellen Käufen zum Streaming.

 

Insbesondere bei Multiplayer-Games entscheiden häufig Millisekunden über Sieg oder Niederlage. Zu hohe Latenzzeiten sind da eine echter Killer. Die größte Herausforderung beim Cloud-Gaming ist es also, die enorm hohen Datenströme direkt und ohne Verzögerung zu übertragen. Und hier kommt 5G ins Spiel.

 

 

Side Fact: eSports
eSports – das wettbewerbsmäßige Spielen von Computer- oder Videospielen – teils in prominenten Live-Events – ist längst keine reine Nische mehr, sondern treibt den Gaming-Boom mit an. Laut einer Studie des Unternehmens PwC belegt Deutschland in Sachen eSports im internationalen Vergleich den vierten Rang hinter den USA, Südkorea und China.

 

Stars der eSport-Szene wie Pro-Gamer Kuro Salehi Takhasomi streichen durch Erfolge in Echtzeit-Strategie-Spielen wie Dota 2 mit ihren Teams nicht selten zweistellige Millionenbeträge ein.

5G als Game-Changer

 

Ruckeln, Verzögerungen, schlechte Auflösung – Dinge, die das Spielerlebnis erheblich trüben. Man stelle sich vor, ein Spieler ist gerade mitten im entscheidenden Spielzug, fühlt sich siegessicher und stellt dann fest, er hat den Gegner entgegen der Annahme gar nicht ausgeschaltet, da dieser schon seit einigen Sekunden ganz woanders ist.

 

Der neue Mobilfunkstandard 5G verspricht Abhilfe. Denn mit Übertragungsraten von bis zu 10.000 Mbit/s ermöglicht 5G, Games in Echtzeit zu spielen und bietet so eine sehr zuverlässige Basis für das Cloud-Gaming. Hier sind sich Experten sicher –  die Nachfrage nach 5G-Mobilfunk wird durch die zahlreichen Gamer einen regelrechten Schwung bekommen. Und auch andersrum – Games werden durch 5G noch einmal populärer.

 

Während Cloud Computing bereits das mobile Spielen losgelöst von aufwendiger und häufig kostspieliger Hardware ermöglicht, wird es wohl aber noch etwas dauern, bis die Highspeed-Verbindung über 5G flächendeckend zur Verfügung steht und 5G-fähige Smartphones den Massenmarkt erobern. Sobald dies geschehen ist, wird aber auch die bisher noch überschaubare Zahl an 5G-optimierten Spielen auf den Gaming-Plattformen deutlich in die Höhe schnellen.

 

Fest steht, wenn es dann soweit ist, wird 5G zum Game-Changer für alle, die es lieben zu Zocken!

 

Quelle:

https://www.pwc.de/de/pressemitteilungen/2019/gaming-boom-in-deutschland-haelt-an-und-begeistert-immer-mehr-aeltere-menschen.html

 

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