Sie wollen sich ein Tablet vor allem zum Zeichnen, zum Bearbeiten von Dateien oder für kurze Notizen zulegen, wissen aber noch nicht von welchem Hersteller? Lassen Sie sich nicht alleine von den Specs Ihres Wunsch-Tablets überzeugen. Zwischen Apple und Samsung gibt es auch Unterschiede im Hinblick auf Design und Funktionalität kompatibler Eingabestifte. Deshalb liefern wir hier einen Überblick, was die S-Pens von Samsung und der Apple Pencil der 2. Generation im direkten Vergleich können.
Kompatibilität der beiden Tablet-Eingabestifte im Vergleich
Samsung liefert jedes seiner Galaxy-Tablets mit einem eigenen Eingabestift aus – was uns dabei besonders gut gefällt: Die S-Pens sind mit unterschiedlichen Galaxy-Geräten kompatibel. Sie können also mit dem Stift des Galaxy Note 10 Lite auch Galaxy-Tablets bedienen. Umgekehrt funktioniert das natürlich genauso – einzige Voraussetzung ist, dass Sie ein Galaxy-Smartphone mit S-Pen Unterstützung besitzen, zum Beispiel das S21 Ultra.
Hingegen ist der Apple Pencil mit iPhones leider nicht kompatibel und auch bei den iPads gibt es Einschränkungen. Sie können den Apple Pencil nur mit folgenden Modellen nutzen: Dem 12,9 Zoll iPad Pro der dritten und vierten Generation, dem 11 Zoll iPad Pro der ersten und zweiten Generation sowie dem iPad Air der vierten Generation. Wer ein anderes Apple-Tablet hat, kann gegebenenfalls auf den Apple Pencil der ersten Generation ausweichen.
S-Pen und Apple Pencil: Das Design der Eingabestifte
Während der Apple Pencil der 1. Generation komplett rund war, hat das neuere Modell eine flache Seite. Das neue Design dient vor allem dem Schutz des Eingabestifts: Ein runder Stift würde auf ebenen Flächen rollen und somit leicht herunterfallen. Durch seine matte Oberfläche liegt der Apple Pencil auch nach längerem Benutzen gut in der Hand. Die Spitze des Apple Pencils ist kegelförmig und insgesamt länger als beim S-Pen.
Die Eingabestifte von Samsung sind insgesamt minimal kürzer als der Apple Pencil und haben eine kurze und präzise Stiftspitze – wie bei einem Kugelschreiber. Diese ist wie beim Apple-Modell austauschbar, für den S-Pen gibt es jedoch Ersatzspitzen aus unterschiedlichen Materialen. So können Sie für jedes Nutzungsszenario die passende Spitze einsetzen – je nachdem, ob Sie lieber Silikon, Plastik oder ein anderes Material bevorzugen.
Die meisten S-Pen-Modelle haben ebenfalls eine matte Oberfläche und eine abgeflachte Seite. Bei genauerem Hinschauen dürften Ihnen jedoch minimale Unterschiede zwischen den S-Pens der verschiedenen Tablets auffallen: Der Stift der Galaxy Tab S7-Geräte hat eine rundere und deutlich ergonomischer geformte Frontpartie als beispielsweise der S-Pen des Galaxy Tab S6. Deshalb ist ersterer besser geeignet, wenn Sie den Stift mehrere Stunden pro Tag benutzen möchten.
Zeichnen und Schreiben mit den verschiedenen Tablet-Stiften
Der Apple Pencil ist mit einer drucksensitiven Spitze ausgestattet. Dadurch kann der Stift erkennen wie fest Sie aufdrücken und dementsprechend werden Linien dunkler oder breiter angezeigt. Zudem hat Apple in seinem Pencil einen Lagersensor verbaut, sodass Sie Flächen schraffieren können. Durch diese Eigenschaften und die niedrige Latenz (abhängig vom Modell des kompatiblen iPads) fühlt sich das Schreiben und Zeichnen mit dem Stift von Apple sehr natürlich an. Mit wenigen Klicks auf dem Display oder per Doppeltippen auf den Apple Pencil selbst kann zwischen den verschiedenen Schreib- und Malwerkzeugen geswitcht werden.
Zeichnen wie ein Profi: Das soll laut Samsung mit dem S-Pen möglich sein. Der Stift bietet über 4.000 verschiedene Druckstufen und eignet sich damit vor allem für filigrane Zeichnungen oder zum Schreiben. Die Latenz der neuesten S-Pens liegt Herstellerangaben zufolge bei unter zehn Millisekunden, sodass Sie kaum eine Verzögerung erkennen und es sich fast so anfühlt, als würden Sie einen ganz normalen Stift verwenden. Die Spitze des S-Pens ist sehr klein und kurz, sodass Sie beispielsweise nach dem Absetzen bei einer Skizze oder beim Schreiben ohne Überlappungen weitermachen können. Zum Ausmalen von Flächen ist der Apple Pencil hingegen aufgrund der anderen Form der Spitze besser geeignet.
Weitere Funktionen von Apple Pencil und Samsungs S-Pen im Kurzüberblick:
Den vollen Funktionsumfang beider Eingabestifte zu vergleichen, würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Deshalb fokussieren wir uns im Folgenden auf die Hauptfunktionen von Apple Pencil und Samsungs S-Pens.
Tablet-Bedienung mit dem Eingabestift: Apple Pencil versus S-Pen
Natürlich können Sie mit den Stiften nicht nur schreiben und zeichnen, sondern damit auch Ihr Tablet bedienen, um unschöne Fingerabdrücke auf dem Display zu vermeiden. Mit beiden Modellen können Sie Apps öffnen oder News-Artikel zum Lesen scrollen – beim Apple Pencil gibt es bei den Wisch-Gesten allerdings noch Optimierungspotenzial: Um beispielsweise das Kontrollzentrum aufzurufen, müssen Sie weiterhin mit dem Finger vom oberen Bildschirmrand nach unten streichen. Mit Samsung S-Pen funktionieren die Wisch-Gesten deutlich zuverlässiger.
Handschriftliche Notizen in getippten Text umwandeln
Ein Feature, das uns bei beiden Eingabestift-Modellen gut gefällt, ist die Umwandlung von handschriftlichen Notizen in einen getippten Text. Diese Funktion ist nicht nur während des Home Schoolings sehr praktisch, sondern auch für kurze Notizen während Video-Calls im Home-Office.
Alleinstellungsmerkmal des S-Pens: Vielfältig einsetzbare Bluetooth-Funktionen und Gestensteuerung
Die S-Pens von Samsung bieten zahlreiche, praktische Bluetooth-Funktionen, die die Tablet-Nutzung im Alltag deutlich erleichtern. In den Einstellungen können Sie diese individuell konfigurieren und zudem festlegen, was beim Drücken des Buttons am Stift passieren soll. Damit können Sie zum Beispiel automatisch die Kamera oder andere Apps wie Google Chrome oder Samsung Notes öffnen. Besonders praktisch ist der Button, wenn Sie den S-Pen als Fernbedienung für Präsentationen mit Microsoft Office nutzen möchten – mit ein- oder zweimaligem Drücken können Sie zur nächsten Folie klicken oder zur vorherigen Ansicht springen. Beachten Sie: Die Reichweite der Fernsteuerungsfunktion mit dem S Pen beträgt bis zu zehn Meter.
Darüber hinaus können Sie das Samsung-Tablet mit dem S-Pen intuitiv über Gesten steuern. Machen Sie beispielsweise eine Zickzack-Bewegung, wird automatisch ein Screenshot erstellt. Eine Pfeilbewegung nach rechts bedeutet „zurück“ und mit einem Pfeil nach unten öffnet sich das Home-Menü.
Akku- und Preisvergleich der Tablet-Stifte von Apple und Samsung
Der Apple Pencil hält mit einer Akkuladung je nach Nutzungsintensität bis zu zwölf Stunden durch. Neigt sich die Akkukapazität dem Ende entgegen, kann er induktiv am iPad wieder aufgeladen werden: Legen Sie den Apple Pencil auf die Längsseite des iPads, schon dockt er magnetisch an und wird automatisch mit Energie versorgt. Der Apple Pencil der 2. Generation muss separat zum iPad dazugekauft werden, die unverbindliche Preisempfehlung liegt aktuell bei 135 Euro.
Im Gegensatz dazu ist der S-Pen von Samsung im Lieferumfang des jeweiligen Galaxy-Tablets inklusive, kann aber je nach gewünschtem Modell auch nachgekauft werden. Der Ersatz-S-Pen für das Tab S7 bzw. Tab S7+ kostet beispielsweise knapp 60 Euro und ist damit weniger als halb so teuer wie der Apple Pencil. Auch der S-Pen dockt magnetisch am Tablet an und kann so aufgeladen werden – jedoch nicht auf der Längsseite, sondern auf der Rückseite in einer passenden, flachen Einkerbung. Detaillierte Informationen zur Akkulaufzeit liefert Samsung leider nicht – nur so viel verspricht der Hersteller auf der S-Pen-Detailseite: Nach zehn Minuten Ladezeit verfügt der Stift über eine Akkulaufzeit von bis zu 10 Stunden (im Standby-Modus).
Fazit – Apple Pencil im Vergleich zu Samsungs S-Pen
Der Apple Pencil ist die perfekte Wahl für alle, die sich kreativ austoben möchten und den Eingabestift vor allem für Zeichnungen, Skizzen oder für Kalligrafie nutzen wollen. Der Stift liegt auch nach mehreren Stunden angenehm in der Hand und vermittelt auf dem iPad ein fast natürliches Schreib- und Zeichengefühl. Der S-Pen von Samsung zeichnet mit seiner 0,7 Millimeter dünnen Spitze hingegen etwas präziser und ist insgesamt vielseitiger einsetzbar, zum Beispiel als Fernbedienung für Präsentationen. Auch die Gestensteuerung ist ein praktisches Zusatzfeature, an dessen Nutzung sich die meisten Neu-S-Pen-Besitzer wahrscheinlich erst gewöhnen müssen.